Fragen zu stellen, Verhandlungstraining,

Kaufentscheidung treffen

Bauch oder Kopf – wie entscheide ich richtig? Kaufentscheidung

Laut einer Forsa-Umfrage entscheiden 34 Prozent der Deutschen aus dem Bauch heraus, auch bei der Kaufentscheidung, wenn z.B. statistische Daten zu Verfügung stehen, um die Entscheidung rational zu fällen. Die Umfrage ist ein wenig irreführend. Da wir täglich um die 20.000 Entscheidungen treffen, fallen die meisten unserer Entscheidungen ohnehin intuitiv aus, auch wenn wir sehr kopfbetont sein sollten. Die Umfrage sagt also nur aus, dass viele sich auf ihre Intuition verlassen, sobald sie sich einer Entscheidung bewusst werden. Heisst das auch, dass wir Kaufentscheidungen aus dem Bauch treffen?

In den letzten Jahren tobt ja ein Meinungsstreit darüber, ob nicht generell Bauchentscheidungen besser sind als rational strukturierte Entscheidungen.

Ich halte das allerdings für eine Scheindiskussion. Denn versuchen Sie einmal einen sogenannten rationalen Entscheider dazu zu bringen, intuitiv zu entscheiden und umgekehrt. Das wird nicht funktionieren!

Diese Sichtweise greift auch viel zu kurz. Denn sie reduziert die Entscheidung auf den Moment der Auswahl zwischen unterschiedlichen Alternativen.

Tatsächlich umfasst eine Entscheidung drei Schlüsselelemente:

Egal wie gut wir als Entscheider sind, diese Elemente sind immer in unserer Entscheidung und Kaufentscheidung enthalten. Es kommt lediglich darauf an, wie gut wir sie ausfüllen.

Klarheit bei der Kaufentscheidung

Das erste Element – die Entscheidungsklarheit – ist mein Bedarf als Entscheider bei Kaufentscheidungen. Wenn ich ihn genau kenne, werde ich nicht auf Verkäufer, Werbung oder andere Einflüsse hereinfallen. Ich kann exakt sagen, was ich will und auf was meine Kaufentscheidungen basiert sind.

Und hier entscheidet sich auch schon oft, ob ich ein guter Entscheider bin oder nicht. Denn wenn ich meinen Bedarf von den Angeboten herleite, wie es nur zu oft geschieht, dann ist es nicht mein Bedarf, der hier spricht, sondern die Verführung durch die Werbung und andere Einflüsse.

Daher darf der Entscheider sich erst mit potentiellen Wahlalternativen beschäftigen, nachdem er sich seinen Bedarf genau erarbeitet hat.

Attraktive Alternativen für die Kaufentscheidung

KaufentscheidungDas zweite Element – attraktive Alternativen schaffen – unterscheidet den Macher vom Abnicker. Attraktive Alternativen bekommen wir nicht auf dem Tablett serviert. Wir müssen selbst dafür sorgen. Sehen Sie die Angebote auf dem Markt als Vorschläge für Ihre Kaufentscheidung.

Erklären Sie den Anbietern genau, was Sie wollen. Entweder sie können darauf eingehen und Ihren Bedarf decken oder ein anderer wird es tun.

Oft ist es allerdings nicht ganz so einfach und wir müssen selbst kreativ werden. Im Entscheidungsprozess sollte der Großteil der Zeit in die Alternativenschöpfung investiert werden. Denn nur so können wir unsere Entscheidungen selbst gestalten.

Größtmögliche Unterstützung für die Kaufentscheidung

Das dritte Element – die größtmögliche Unterstützung für die Umsetzung – versteht sich eigentlich von selbst. Wenn wir immer nur gegen Widerstände ankämpfen, investieren wir unsere Kraft an der falschen Stelle. Viel besser ist es doch, wenn wir von einem Netzwerk aus Unterstützern ins Ziel getragen werden.

Das ist selbst bei kontroversen Themen gar nicht so schwer. Denn Widerstände entstehen erst, wenn sich jemand durch eine Kaufentscheidung betroffen fühlt. Er hört dann auch nicht mehr richtig zu, weil er zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist.

Anders sieht es dagegen aus, wenn noch gar keine Kaufentscheidung getroffen wurde und verschiedene Alternativen in Betracht gezogen werden. In dieser Zeit können wir Mitarbeiter und externe Unterstützer noch von unseren Zielen überzeugen. Wenn das gelingt, tragen sie selbst einige Unannehmlichkeiten mit und unterstützen uns.

Kein Zusammenhang zwischen Kopf und Bauch

Was hat das alles nun mit einer Kopf- oder Bauchentscheidung zu tun? Das fragen Sie sich vielleicht. Und Sie haben recht damit. Es hat gar nichts damit zu tun. Auch ein Bauchentscheider muss wissen, was er will, damit er sich attraktive Alternativen schaffen kann.

Ebenso muss er sich im Vorfeld die Unterstützung sichern, weil es nach der Kaufentscheidung schwer wird.

Es ist auch Geschmackssache

Wenn der Entscheider alle drei Schlüsselelemente abgearbeitet hat, dann macht es meiner Erfahrung nach kaum einen Unterschied, ob er seine Wahl für die richtigen Alternativen strukturiert (mit Kopf) oder intuitiv (aus dem Bauch) trifft.

Das kann und sollte jeder so handhaben, wie es für ihn richtig ist.

  • Klarheit für die Kaufentscheidung – was will ich wirklich?
  • Attraktive Alternativen – ohne gute Alternativen für die Kaufentscheidung gibt es auch keine guten Entscheidungsergebnisse.
  • Größtmögliche Unterstützung für die Umsetzung der Kaufentscheidungen.

P.S. Hier finden Sie unsere Seminare zu Vertriebspsychologie

 

 

ANMELDUNG ZUM NEWSLETTER

newsletter-ulrike-knauer-verkaufstraining-positionierung-verhandlungstraining-verkaufsschulung-verhandlungsschulung-training-consulting

VERKAUFSSEMINARE & VERHANDLUNGSSEMINARE

 

 


Weiterführende & Interessante Links

Kaltakquise und Fragetechnik im Verkauf

 

Kaufentscheidung treffen

Wer fragt, gewinnt im Verkauf!

Übung Fragetechnik

Ähnliche Beiträge

  • Kundenumgang und Beschwerde

    „Wie geht man mit einem „schwierigen Kunden“ um Kann man diesen Kundenumgang lernen? Was sind nun für mich diese „schwierigen Kunden“? Für einen anderen Menschen ist diese Person ja nicht schwierig, also womit hat das zu tun: Schwierige Kunden sind meistens diejenigen, die vom eigenen Charakter weit entfernt liegen. Nur manche passen besser zu einem selbst als andere. Im Privatleben umgeben wir uns mit Menschen, die ähnlich sind wie wir und mit den genau konträren Menschen hat man nichts zu tun. Man geht sich eben aus dem Weg. Im Berufsleben ist das nicht möglich. Hier ist es wichtig die Klaviatur in der Kommunikation mit den verschiedenen Menschen zu lernen. Kundenumgang und Kundennähe darf…

  • Aktiv zuhören Übung

    Aktiv Zuhören Übung:  heisst wirklich verstehen Gerade im Verkauf ist es wichtig, zuhören zu können und die Bedürfnisse zu verstehen Zuhören bedeutet nicht einfach nur, dass wir unseren Gesprächspartner akkustisch wahrnehmen. Viel mehr müssen wir das Gehörte auch verstehen und verarbeiten können. Das ist gerade in der Kaltakquise extrem wichtig. Schulen Sie sich beim Telefontraining : aktiv Zuhören Übung :   Denken Sie sich nichts aus, denn so können Sie gleich nicht sagen, ob Ihr Gegenüber bei solchen Übungen aktiv zugehört hat. Nach rund 10 Sätzen sollten Sie mit Ihrer Beschreibung fertig sein. Nun ist Ihr Gesprächspartner dran: er soll das Gesagte mit eigenen Worten wiederholen. Danach wird gewechselt und der…

  • Erfolg im Verkauf mit Veränderungen

    Wer Erfolg im Verkauf will muss sich laufend verändern Veränderungen sind für unsere Verkäufer zur Daueraufgabe geworden. Erfolg im Verkauf geht aber nur durch diese Veränderung der Verkäufer selbst. Die Veränderung des Verkäufers selbst durch die Veränderungen in verschiedenen Bereichen. Der Grund: Ohne Veränderung gibt es keinen Erfolg, kein Wachstum, keine Weiterentwicklung. Allerdings ist die Veränderung lediglich Voraussetzung, aber nicht Garant für den Erfolg. Denn Veränderungen können auch schief gehen. Sie werden zwar von außen angestoßen über den Markt, das Internet als Verkaufsmaschine oder eben durch das Unternehmen selbst, aber sie werden von innen gefördert oder – und das ist die entscheidende Erkenntnis – von innen gebremst. Verkauf und Veränderungen…

  • Elevator Pitch und Positionierung

    Elevator Pitch und Positionierung Raus aus der Preis- und Austauschfalle Wechseln Sie die Strategie: Positionierung statt Verteilungskampf. Wie einzigartig ist Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung. Und wie heisst Ihr Elevator Pitch? Neulich war ich im Autohaus und ich denke jeder Händler der gleichen Marke hat ein identisches Produkt! Der einzige Unterschied ist die Positionierung auf dem Markt durch Unterscheidungsmerkmale. Klar jeder ist Top in der Dienstleistung und in der Qualität – sagt ja jeder. In diesem Autohaus wurde ich nicht einmal wahrgenommen. Der Verkäufer saß an seinem Schreibtisch und hat nicht einmal aufgeschaut! Hallooooooo……… Durch Positionierung finden und besetzen Sie Marktlücken, in denen Ihr Unternehmen, Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt…