Vertrieb und Erfolg

Vom Ende der Egomanie und dem Beginn der Einmaligkeit

Erfolgreicher Vertrieb denkt langfristig, kooperativ und positioniert

„Das ist ein guter Verkäufer. Der verkauft auch einem Eskimo einen Kühlschrank.“ Oft wird dieser Satz geäußert, ohne ihn in seiner Bedeutung zu hinterfragen. Was häufig als Anerkennung gemeint ist, birgt in Wahrheit zwei fatale Fehlannahmen. Die erste: Jeder Abschluss ist ein guter Abschluss. Doch genau das ist falsch. Nicht der kurzfristige Deal macht Unternehmen erfolgreich und beständig, sondern die lange Kundenbeziehung. Guter Verkauf und Vertrieb befriedigt Bedürfnisse und schafft individuellen Nutzen – legt deswegen Wert darauf, dem Kunden etwas in jeder Beziehung Perfektes anzubieten. Die Gegenfrage müsste also lauten: „Und, würde der Eskimo auch einen zweiten Kühlschrank kaufen? Oder in drei Jahren die Einbauküche dazu?“.

Ende der Egomanie

Die zweite Fehlannahme ist, dass gute Verkäufer als solche geboren werden, sie das Verkaufstalent in die Wiege gelegt bekommen haben. Aber gute Verkäufer werden nicht geboren, sondern ausgebildet und geformt. Und das meint weit mehr als das Trainieren von Verkaufsrhetorik oder der gekonnten Abschlussfrage. Ja, auch diese Kompetenzen sind wichtig. Aber sie sind nur Werkzeuge. Ausbilden und Formen bedeutet vielmehr, die jungen Menschen schon während ihrer Verkaufsausbildung mit den Unternehmenswerten zu konfrontieren, sie auf mehreren Ebenen nachhaltig zu entwickeln: auf der sachlichen Produktebene, der menschlichen Kommunikationsebene und der kulturellen Ebene der Unternehmensphilosophie. Denn gute Verkäufer sind vor allem Markenbotschafter ihrer Firma. Loyalität ist gefragt – auch gegenüber dem Kunden. Der Satz müsste also richtig heißen: „Das ist ein hervorragend ausgebildeter Verkäufer. Er hat den Eskimo wertschätzend beraten und ihm so einen Kühlschrank verkauft, der exakt seinen Wünschen entspricht.“ So denkt nachhaltiger Vertrieb. Übrigens: Auch Inuit nutzen Kühlschränke.

Ein solches Denken und Handeln muss freilich in den Unternehmen konsequent gelebt werden. Es erfordert mehr Investitionen in die Ausbildung junger Verkäufer – und das in einer Zeit, in der genau wegen solcher Kühlschranksätze immer wenige Menschen bereit sind, im Vertrieb zu arbeiten. „Ich möchte niemanden über den Tisch ziehen“ lautet die neue Devise. Die Gesellschaft wandelt sich, wird anspruchsvoller. Die Wohnbau- und Küchenbranche muss hier genauso umdenken wie viele andere Wirtschaftssparten. Mein Verkäufer kann nur so gut sein, wie ich ihn entwickle.

Doch was bedeutet das konkret: Zum einen, generell mehr auszubilden und mehr jungen Leuten eine Chance zu geben. Der Gedanke, lieber von anderen ausgebildete Fachkräfte abzuwerben und sich das Geld für eigene Qualifikationen zu sparen, greift zu kurz. Denn es fehlt die Werteebene, das Verinnerlichen der Unternehmensphilosophie und das Gespür für die Qualität der eigenen Produkte. Ausbilden bedeutet in erster Linie, Loyalitäten zu schaffen. Investitionen in die Ausbildung von Verkäufern amortisieren sich fast immer nach circa einem Jahr. Diese Geduld sollten Unternehmen lernen aufzubringen.

Zum anderen sollten Unternehmen kooperativer denken. Ausbildungsverbünde, Seminar -Sharing oder gar eine gemeinsame Verkäufer-Akademie der Wohnbauwirtschaft sind denkbare Szenarien. Statt sich nur als Wettbewerber auf dem Markt zu begegnen, gilt es auch, die eigene Branche weiterzuentwickeln. Kooperation hilft Kosten senken und Ausbildungsqualität erhöhen. Und das wiederum zieht junge Menschen an.

Diese Idee erfordert allerdings einen Zwischenschritt: eine klare und eindeutige Positionierung jedes einzelnen Unternehmens. Nur wer weiß, warum gerade er als Unternehmen oder Marke unersetzlich, ja einmalig ist und diesen Wert klar formuliert und verinnerlicht hat, kann auch mutig mit anderen kooperieren. Die Positionierung schafft die Basis des Erfolgs – und entwickelt Anziehungskraft für Verkäuferpersönlichkeiten und Kunden. Unternehmensidentitäten sind gefragt. Solche, die Vertriebler auch authentisch leben können. Das Ende der Egomanie setzt den Beginn der Einmaligkeit voraus. Beides wird in Zukunft den Wettbewerb entscheiden. Denn Verkaufen ist mehr als Preisdumping.

ANMELDUNG ZUM NEWSLETTER

newsletter-ulrike-knauer-verkaufstraining-positionierung-verhandlungstraining-verkaufsschulung-verhandlungsschulung-training-consulting

VERKAUFSSEMINARE & VERHANDLUNGSSEMINARE


Weiterführende & Interessante Links

Vertrieb Verkauf Verhandlung – Gehaltsverhandlung mit Verhandlungspsychologie

6 Schritte zu Social Selling im Vertrieb einführen – Nutzen Sie das Internet für Ihren Vertrieb als Zusatzkanal

Ähnliche Beiträge

  • Der Kunde zögert bei der Kauf Entscheidung?

    Zögert der Kunde bei der Kaufentscheidung? Die Frage, die sich hier stellt ist doch, wann zögern wir als Menschen. Doch nur wenn wir unsicher sind, welche Handlung die Richtige ist. Wir kennen das alle, dass wir Zögern, weil wir Bedenken über die Folgen unserer Entscheidung haben. Welche Konsequenzen hat die Entscheidung und möchte ich diese Konsequenzen tragen? Oder wir sehen einfach noch gar nicht, welche Konsequenz unsere Entscheidung haben könnte und zögern weil wir es einfach nicht wissen.

  • Aktiv zuhören Übung

    Aktiv Zuhören Übung:  heisst wirklich verstehen Gerade im Verkauf ist es wichtig, zuhören zu können und die Bedürfnisse zu verstehen Zuhören bedeutet nicht einfach nur, dass wir unseren Gesprächspartner akkustisch wahrnehmen. Viel mehr müssen wir das Gehörte auch verstehen und verarbeiten können. Das ist gerade in der Kaltakquise extrem wichtig. Schulen Sie sich beim Telefontraining : aktiv Zuhören Übung :   Denken Sie sich nichts aus, denn so können Sie gleich nicht sagen, ob Ihr Gegenüber bei solchen Übungen aktiv zugehört hat. Nach rund 10 Sätzen sollten Sie mit Ihrer Beschreibung fertig sein. Nun ist Ihr Gesprächspartner dran: er soll das Gesagte mit eigenen Worten wiederholen. Danach wird gewechselt und der…

  • Übung Aktiv Zuhören im Verkauf

    Aktiv Zuhören im Verkauf

    Eine der wichtigsten Eigenschaften von guten Verkäufern ist wirklich aktiv zuzuhören. Ich stelle in diesem Beitrag eine Übung Aktiv Zuhören im Verkauf vor, die jeder einfach einmal ausprobieren kann. Wir sind ja meistens dabei nur oberflächlich zuzuhören und darauf zu warten, dass wir selbst sagen können, was wir bereits im Kopf haben. Das erfolgt häufig unbewusst und ist nicht beabsichtigt.

    Übung aus der Therapie

    IVerhandlungstaktik, Verkaufsethikn der Imago Therapie aus der Paartherapie gibt es eine hervorragende Übung „Aktiv Zuhören“ in der Paarbeziehung. Diese Übung kann man wunderbar auf den Verkauf übertragen und ich nenne sie deshalb „Aktiv Zuhören im Verkauf“. Hier geht es in erster Linie darum erst einmal zu hören was das Gegenüber sagt und nicht darum dies auch zu verstehen.

    Der erste Schritt ist: Ein Gesprächspartner spricht und der andere hört zu. Seine Aufgabe ist danach möglichst wortgetreu zu wiederholen was der Gesprächspartner gesagt hat. Wenn es inhaltlich zuviel wird, sagt er einfach Stopp und wiederholt möglichst wortgetreu was er gehört hat.

    Sie werden merken, wenn Sie dies ausprobieren, dass Sie sich so konzentrieren müssen und somit für die eigenen Gedanken im Gehirn kein Raum mehr ist. Man stellt sich somit voll auf den Gesprächspartner ein und versucht einfach nur zu hören, was er sagt.

    Die Auswirkung der Übung Aktiv Zuhören im Verkauf

    Verkaufspsychologie nutzenWas bewirkt dies nun in einem Verkaufsgespräch? Probieren Sie es einfach einmal aus! Sie werden merken, dass Sie viel weniger interpretieren und wirklich zuhören, was Ihr Kunde möchte und welches Bedürfnis er hat. Ihre gesamte Präsention, die ja wir Verkäufer meist schon vor der Bedarfserhebung im Kopf haben, ist für diesen Moment weg. Der große Vorteil dabei ist, dass Sie danach wirklich nur das präsentieren, was der Kunde auch braucht und nicht alle Produkteigenschaften, die den Kunden ja meist gar nicht interessieren.

    Extrem ist dieses nicht aktiv zuhören im Verkauf bei den Call Centern. Sie texten den Kunden ohne Punkt und Komma zu – ohne zu verstehen oder zu hören was der Kunde benötigen würde. So geht verkauf sicher nicht.

    Präsentation ist immer nach der Fragetechnik

    Um auf eine Top Abschlussquote zu kommen kann erst präsentiert werden, wenn man auch verstanden hat was der Kunde wirklich möchte. Ansonsten präsentieren Sie in eine Glaskugel der Interpretation und hoffen darauf, dass der Kunde genau diese Vorteile des Produktes auch wertschätzt. Kein Wunder, wenn Sie dann automatisch in eine Preisdiskussion kommen, wenn Sie die Punkte nicht zufällig erwischen, die Ihren Kunden überzeugen.

    Übung Aktiv Zuhören im Verkauf ist der Schlüssel zum Verkaufserfolg

    Ich erlebe sehr oft in meinen Verkaufs- und Verhandlungstrainings, dass sich Verkäufer in erster Linie auf die Argumentations- und Überzeugungstechnik stürzen. Das ist gar nicht notwendig – weil verkauft wird in erster Linie beim Zuhören. Und dieses Zuhören und Verstehen ist vor der Präsenation und nicht danach, wenn Sie sich mit Einwänden und Preisdiskussionen herumschlagen.

    Fangen Sie an wirklich aktiv zuzuhören – und dann ihre Präsentation genau darauf abzustimmen, was dieser Kunde davon hat, wenn er Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung kauft. Sie werden merken damit wird Verkauf viel viel leichter, weil Kunden wollen viel lieber kaufen als etwas verkauft zu bekommen.

    ANMELDUNG ZUM NEWSLETTER

    newsletter-ulrike-knauer-verkaufstraining-positionierung-verhandlungstraining-verkaufsschulung-verhandlungsschulung-training-consulting

    VERKAUFSSEMINARE & VERHANDLUNGSSEMINARE

     

    Weiterführende & interessante Links

    https://magazin1.ulrikeknauer.com/das-erfolgsgeheimnis-des-spitzenverkaufs/

    https://magazin1.ulrikeknauer.com/?s=top+verkauf

    https://magazin1.ulrikeknauer.com/spitzenverkaeufer-feilschen-nicht/

    https://magazin1.ulrikeknauer.com/verkauf-waehrend-der-kaltakquise/

    Aktiv Zuhören im Verkauf

    Eine der wichtigsten Eigenschaften von guten Verkäufern ist wirklich aktiv zuzuhören. Ich stelle in diesem Beitrag eine Übung Aktiv Zuhören im Verkauf vor, die jeder einfach einmal ausprobieren kann. Wir sind ja meistens dabei nur oberflächlich zuzuhören und darauf zu warten, dass wir selbst sagen können, was wir bereits im Kopf haben. Das erfolgt häufig unbewusst und ist nicht beabsichtigt.

    Übung aus der Therapie

    IVerhandlungstaktik, Verkaufsethikn der Imago Therapie aus der Paartherapie gibt es eine hervorragende Übung „Aktiv Zuhören“ in der Paarbeziehung. Diese Übung kann man wunderbar auf den Verkauf übertragen und ich nenne sie deshalb „Aktiv Zuhören im Verkauf“. Hier geht es in erster Linie darum erst einmal zu hören was das Gegenüber sagt und nicht darum dies auch zu verstehen.

    Der erste Schritt ist: Ein Gesprächspartner spricht und der andere hört zu. Seine Aufgabe ist danach möglichst wortgetreu zu wiederholen was der Gesprächspartner gesagt hat. Wenn es inhaltlich zuviel wird, sagt er einfach Stopp und wiederholt möglichst wortgetreu was er gehört hat.

    Sie werden merken, wenn Sie dies ausprobieren, dass Sie sich so konzentrieren müssen und somit für die eigenen Gedanken im Gehirn kein Raum mehr ist. Man stellt sich somit voll auf den Gesprächspartner ein und versucht einfach nur zu hören, was er sagt.

    Die Auswirkung der Übung Aktiv Zuhören im Verkauf

    Verkaufspsychologie nutzenWas bewirkt dies nun in einem Verkaufsgespräch? Probieren Sie es einfach einmal aus! Sie werden merken, dass Sie viel weniger interpretieren und wirklich zuhören, was Ihr Kunde möchte und welches Bedürfnis er hat. Ihre gesamte Präsention, die ja wir Verkäufer meist schon vor der Bedarfserhebung im Kopf haben, ist für diesen Moment weg. Der große Vorteil dabei ist, dass Sie danach wirklich nur das präsentieren, was der Kunde auch braucht und nicht alle Produkteigenschaften, die den Kunden ja meist gar nicht interessieren.

    Extrem ist dieses nicht aktiv zuhören im Verkauf bei den Call Centern. Sie texten den Kunden ohne Punkt und Komma zu – ohne zu verstehen oder zu hören was der Kunde benötigen würde. So geht verkauf sicher nicht.

    Präsentation ist immer nach der Fragetechnik

    Um auf eine Top Abschlussquote zu kommen kann erst präsentiert werden, wenn man auch verstanden hat was der Kunde wirklich möchte. Ansonsten präsentieren Sie in eine Glaskugel der Interpretation und hoffen darauf, dass der Kunde genau diese Vorteile des Produktes auch wertschätzt. Kein Wunder, wenn Sie dann automatisch in eine Preisdiskussion kommen, wenn Sie die Punkte nicht zufällig erwischen, die Ihren Kunden überzeugen.

    Übung Aktiv Zuhören im Verkauf ist der Schlüssel zum Verkaufserfolg

    Ich erlebe sehr oft in meinen Verkaufs- und Verhandlungstrainings, dass sich Verkäufer in erster Linie auf die Argumentations- und Überzeugungstechnik stürzen. Das ist gar nicht notwendig – weil verkauft wird in erster Linie beim Zuhören. Und dieses Zuhören und Verstehen ist vor der Präsenation und nicht danach, wenn Sie sich mit Einwänden und Preisdiskussionen herumschlagen.

    Fangen Sie an wirklich aktiv zuzuhören – und dann ihre Präsentation genau darauf abzustimmen, was dieser Kunde davon hat, wenn er Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung kauft. Sie werden merken damit wird Verkauf viel viel leichter, weil Kunden wollen viel lieber kaufen als etwas verkauft zu bekommen.

    ANMELDUNG ZUM NEWSLETTER

    newsletter-ulrike-knauer-verkaufstraining-positionierung-verhandlungstraining-verkaufsschulung-verhandlungsschulung-training-consulting

    VERKAUFSSEMINARE & VERHANDLUNGSSEMINARE

     

    Weiterführende & interessante Links

    https://magazin1.ulrikeknauer.com/das-erfolgsgeheimnis-des-spitzenverkaufs/

    https://magazin1.ulrikeknauer.com/?s=top+verkauf

    https://magazin1.ulrikeknauer.com/spitzenverkaeufer-feilschen-nicht/

    https://magazin1.ulrikeknauer.com/verkauf-waehrend-der-kaltakquise/

    Eine der wichtigsten Eigenschaften von guten Verkäufern ist wirklich aktiv zuzuhören. Ich stelle in diesem Beitrag eine Übung Aktiv Zuhören im Verkauf vor, die jeder einfach einmal ausprobieren kann. Wir sind ja meistens dabei nur oberflächlich zuzuhören und darauf zu warten, dass wir selbst sagen können, was wir bereits im Kopf haben. Das erfolgt häufig unbewusst und ist nicht beabsichtigt.

  • Die perfekte Einwandbehandlung

    Wann ist ein Verkäufer so richtig schlau in der Einwandbehandlung? Meistens ist er das fünf Minuten nach dem Kundengespräch. Leider hat er da schon aufgelegt oder steigt gerade ins Auto ein. Genau jetzt fallen ihm die vielen Dinge ein, mit denen er den Einwand behandeln hätte können. Doch es ist zu spät. Das Verkaufsgespräch ist vorbei und Einwandbehandlung geht nur im Verkaufsgespräch.

  • Bedarfsermittlung – kennen Sie den echten Bedarf

    Was ist der echte Bedarf des Kunden – Bedarfsermittlung Oft nehmen wir an schon zu wissen, was der Kunde will.  Aber können wir wirklich davon ausgehen, dass das, was wir denken auch stimmt. Wäre es nicht einfacher, wenn wir bei diesem einen Kunden seinen individuellen Bedarf einfach erfragen. Schließlich wird der Kunde nur dann kaufen, wenn er einen individuellen Nutzen für sich sieht. Wie sieht Ihre Bedarfsermittlung aus? Wie kann ich den echten Bedarf herausfinden? Stellen Sie sich vor was passiert, wenn Sie sich wirklich für den Kunden, der vor Ihnen sitzt, interessieren. Sie möchten unbedingt herausbekommen was er möchte, wann er kaufen würde? Da wir Verkäufer ja sehr kommunikativ…

Ein Kommentar

Die Kommentare sind geschlossen.