Ablehnung im Verkauf, Nein, Verkaufpsychologie

Umgang mit Ablehnung: Nein im Verkauf

Der professionelle Umgang mit Ablehnung im Verkauf- was machen Verkaufsprofis anders beim Nein im Verkauf?

Vor dem „Nein danke“ des Kunden ist kein Verkäufer gefeit. Absage, Storno und Ablehnung im Verkauf z.B. eines Angebotes gehörten schlichtweg zu seinem Beruf. Das Produkt ist zu teuer, die Lieferzeit zu lang, es gibt bessere Angebote usw. sagen im Prinzip das selbe aus; nämlich „nein!“. Ein Nein im Verkauf ist für niemanden eine angenehme Situation. Im Umgang mit Ablehnung geht ein Verkaufsprofi grundsätzlich nicht von einer persönlichen Ablehnung sondern von einer sachlichen aus. Er betrachtet ein Storno nicht als eine Sackgasse sondern als Herausforderung.

„Nein danke“ tut weh

Die meisten Menschen empfinden eine Zurückweisung als Angriff auf die eigene Persönlichkeit. Das Gefühl kommt einem physischen Schmerz gleich. Eine Reihe von Redewendungen kommen nicht von ungefähr: Es fühlt sich an wie ein Schlag in die Magengrube, man fühlt sich vor den Kopf gestoßen, das war eine Ohrfeige usw.

Tatsächlich hat die Hirnforschung erkannt, dass bei einer Ablehnung die selben Gehirnregionen aktiviert werden, wie bei tatsächlichem körperlichem Schmerz. Keine andere negative Emotion wie z. B. Trauer verursacht die selbe Hirnreaktion. Ein Storno oder eine Absage kann somit tatsächlich weh tun. Aus diesem Grund versuchen die meisten Menschen einer Absage, einem nein danke, zu entgehen. Durch verbiegen und verleugnen der eigenen Persönlichkeit, Ausreden und Tricksereien entsteht jedoch ein gefährlicher und falscher Umgang mit Ablehnung. Doch die Angst vor einer Absage ist ein schlechter Berater.

Top-Verkäufer wissen: jedes Angebot trägt das Risiko der Absage in sich

Erfolgreiche Verkäufer wissen, dass eine 100%-ige Vermeidung einer Absage nicht möglich ist. Auch ein noch so perfekt vorbereitetes Angebot kann schlussendlich vom Kunden mit einem „nein danke“ abgelehnt werden. Verkaufsprofis gehen das Risiko der Zurückweisung daher tagtäglich ein.

Doch was unterscheidet sie im Umgang mit Ablehnung gegenüber anderen Menschen?

Es kommt auf die innere Einstellung an. Mit der richtigen Einstellung gelingt es sogar, aus einer Absage die eigene Persönlichkeit weiter zu entwickeln. Erfolgreiche Verkäufer unterscheiden zwischen persönlicher und sachlicher Ablehnung. Der Umgang mit Ablehnung ist somit von der Person entkoppelt, das Storno wird dem Produkt und nicht dem Menschen zugeordnet.

Lesen Sie dazu auch den Beitrag: Verkaufspsychologie

Realistische Sichtweise

Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst die niemand kann. Es wird immer einen Kunden geben, der selbst das unschlagbarste Angebot schlussendlich nicht annimmt.

Reflexion und Empathie

Der Beruf des Verkäufers erfordert die Fähigkeit, sich selbst hinterfragen zu können. Spitzenverkäufer reflektieren das „nein danke“ des Kunden und stellen sich die Frage, wo lag mein Fehler, was kann ich das nächste Mal verbessern usw.

Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen

Experten im Verkauf gelingt es, aus einer Ablehnung einen persönlichen Nutzen zu ziehen. Sie werden in Ihrem Mut bestärkt, ein Risiko eingegangen zu sein. Scheitern ist kein KO-Kriterium sondern ein Ansporn. Nur weil es diesmal oder bei diesem einen Kunden nicht geklappt hat, heißt das noch lange nicht, dass das nächste Verkaufsgespräch ebenfalls auf die selbe Weise verläuft. Ein Kunde der heute nein danke sagt, kann morgen ja sagen. Menschen ändern ihre Meinungen.

Aktiv zuhören, richtige Fragetechnik

Verkaufsexperten lassen eine Absage oder ein Storno nicht einfach auf sich beruhen. Im Gegenteil: mit gezielten Fragen und wahrem Interesse am Kunden versuchen sie, den Grund zu erkennen. Nur allzu oft ergibt sich aus den Erkenntnissen ein wertvoller Hinweis für die eigene Persönlichkeitsentwicklung

FAQ: Ablehnung im Verkauf

1. Was bedeutet Ablehnung im Verkauf?
Ablehnung tritt auf, wenn ein potenzieller Kunde ein Angebot, einen Vorschlag oder den Kauf ablehnt oder ablehnend auf Kontaktversuche reagiert.

2. Warum kommt es zu Ablehnung?

  • Unzureichend kommunizierter Nutzen oder Mehrwert

  • Preis oder Konditionen erscheinen zu hoch

  • Fehlendes Vertrauen oder Sympathie

  • Kundenbedarf oder Prioritäten stimmen nicht überein

  • Timing oder interne Entscheidungsprozesse sind ungünstig

3. Welche psychologischen Mechanismen stehen hinter Ablehnung?

  • Risikoscheu: Angst vor Fehlentscheidungen

  • Verlustaversion: Fokus auf mögliche Nachteile

  • Soziale Bewährtheit: Unsicherheit, ob andere ähnliche Entscheidungen getroffen haben

  • Emotionale Faktoren: Misstrauen, negative Erfahrungen oder mangelnde Bindung

4. Wie erkennt man Ablehnung frühzeitig?

  • Körpersprache: verschränkte Arme, fehlender Augenkontakt, abgewandte Haltung

  • Sprache: kurze Antworten, Ausweichungen oder Vermeidung von Details

  • Verhalten: Verzögerung von Entscheidungen, Ausweichen von Gesprächen

5. Wie sollte man auf Ablehnung reagieren?

  • Ruhig und professionell bleiben

  • Aktiv zuhören, um Ursachen zu verstehen

  • Einwände gezielt aufgreifen und beantworten

  • Nutzen und Mehrwert erneut klar kommunizieren

  • Optionen oder alternative Lösungen anbieten

6. Welche Strategien helfen, Ablehnung zu überwinden?

  • Reframing: Negative Wahrnehmung positiv umdeuten

  • Referenzen und Fallstudien: Vertrauen durch soziale Bewährtheit stärken

  • Bedarfsermittlung: Ursachen für Ablehnung genau analysieren

  • Flexibilität: Alternative Angebote oder Zahlungsmodelle präsentieren

  • Follow-up: Zeitnah, strukturiert und wertorientiert nachfassen

7. Welche Fehler sollte man vermeiden?

  • Persönliche Angriffe oder aggressive Reaktionen

  • Aufdringlichkeit oder Druck ausüben

  • Ablehnung ignorieren oder Gespräch abrupt beenden

  • Übermäßige Rechtfertigung oder Defensive zeigen

8. Wie kann man Ablehnung präventiv vermeiden?

  • Bedarfsanalyse vor dem Verkaufsgespräch

  • Aufbau von Vertrauen und Sympathie

  • Klare Argumentation von Nutzen, ROI und Mehrwert

  • Präsentation von relevanten Referenzen oder Erfolgen

9. Welche Rolle spielt emotionale Intelligenz?

  • Erkennen und steuern eigener Emotionen

  • Empathisches Eingehen auf Kundenbedürfnisse und Einwände

  • Aufbau einer positiven Gesprächsatmosphäre trotz Ablehnung

10. Kann man den Umgang mit Ablehnung trainieren?
Ja. Durch Rollenspiele, psychologisches Training, Simulation typischer Ablehnungsszenarien und Feedback kann man lernen, Ablehnung souverän zu erkennen, zu adressieren und in Chancen umzuwandeln.

ANMELDUNG ZUM NEWSLETTER

newsletter-ulrike-knauer-verkaufstraining-positionierung-verhandlungstraining-verkaufsschulung-verhandlungsschulung-training-consulting

VERKAUFSSEMINARE & VERHANDLUNGSSEMINARE



Weiterführende & Interessante Links

Kaltakquise – der Einstieg zum Entscheider – oder abgewimmelt?

Ähnliche Beiträge

  • Akquirieren – Ethik im Verkauf

    Akquirieren – nur eine Farce oder langfristiges Business? Akquirieren ist nicht Klinkenputzen – es geht darum einen Abschluss unter Dach und Fach zu bringen. Akquirieren ist das Ergebnis einer hervorragenden Kundenbeziehung, die man langfristig aufbaut für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.  Zumindest gilt das für Spitzenverkäufer. Ein Spitzenverkäufer akquiriert nach ethischen Grundsätzen und erkennt, dass dies auch ein elementares Unterscheidungsmerkmal ist. Natürlich nimmt auch ein Spitzenverkäufer beim Akquirieren den schnellen Abschluss mit. Aber eben nicht als erste Priorität, sondern um ehrlich Gewinn zu erzielen – für sich selbst, das Unternehmen und den Kunden. Eine Win-Win-Win-Situation ist das Ergebnis. Bein Akquirieren gehört es auch dazu einmal Nein zu sagen, wenn ein Produkt zwar Marge und Profit verspricht, aber dem…

  • Wann Kunden kaufen – das Kaufmotiv des Kunden

    Die Frage aller Fragen Tausend mal gehört Fragen im Verkauf oder wann Kunden kaufen? Wie langweilig – Diese Verkaufsfragen immer… Wie viele Gründe gibt es eigentlich, dass Menschen etwas kaufen – Wann Kunden kaufen oder wie ist das Kaufmotiv des Kunden? Wissenschaftlich erwiesen wurden 64. Das ist Nice-to-Know aber für den Alltag im Verkauf total unwichtig. Wer analysiert denn bei einem Verkaufsgespräch sein Gegenüber derartig und rätselt welcher der 64 Gründe könnte denn in diesem Fall eintreffen. Niemand! Zu welchem Zeitpunkt und aus welchem Grund soll denn gekauft werden? Versetzen Sie sich in Ihren Kunden hinein. Was hat er für Bedürfnisse? Und last-but-not-least das Wichtigste: Was hat der Kunde für…

  • Psychofalle Verkauf

    Überlegen Sie einmal selbst, wie Sie reagieren, wenn Sie einen Ratschlag oder Tipp bekommen. Jugendliche in der Pubertät wehren sich gegen die Ratschläge der Erwachsenen, weil sie sich bevormundet fühlen und selbst entscheiden möchten. Eltern könnten daran fast verzweifeln

  • Warum es in der Kaltakquise am Telefon kalt ist

    Akquirier am Telefon heisst wirklich erfolgreich akquirieren Im Beitrag „Verkauf direkt am Telefon – Die Königsdisziplin!“ haben Sie erfahren, wie die Königsdisziplin innerhalb der erfolgreichen Telefonakquise, nämlich der direkte Verkauf am Telefon, erfolgreich funktioniert. Und damit sind wir durch. Damit sind Sie durch. Damit haben Sie alles erfahren, was Sie benötigen, um das Schreckgespenst erfolgreiche Kaltakquise für immer aus Ihren Gedanken zu verbannen. Wenn Sie das, was ich Ihnen im Rahmen dieser sieben Beiträge zur richtigen Kaltakquiseansprache nahegebracht habe, in der Praxis beherzigen, werden Sie bald ein wahrer Champion dieser Disziplin sein. Damit Sie, kurz bevor Sie sich an die Front begeben um kalt zu akquirieren, die wichtigsten Tipps immer wieder…

  • Die Verkaufspsychologie: Chance oder Gefahr

    Verkaufen ist mehr als nur Zahlen, Daten und Fakten. Es ist eine Kunst, eine Wissenschaft und ein Spiel der Emotionen. Im Kern ist für die Verkaufspsychologie – die Fähigkeit, das Denken und Fühlen deines Gegenübers zu verstehen und in einer Weise darauf zu reagieren, die Vertrauen schafft und Bedürfnisse erfüllt. Egal, ob du ein erfahrener Vertriebsprofi oder ein Neuling in der Branche bist, die Geheimnisse der Psychologie im Vertrieb zu kennen, kann dich von der Konkurrenz abheben. Lass uns eintauchen! Warum Verkaufspsychologie im Vertrieb so entscheidend ist Hast du dich je gefragt, warum zwei Verkäufer mit dem gleichen Produkt und ähnlichen Preisstrukturen so unterschiedliche Ergebnisse erzielen können? Die Antwort liegt…

  • So kommen Sie bei Google ganz nach oben

    So kommen Sie bei Google nach oben Mit dem SEO immense Reichweitenerhöhung erzeugen Wer nachhaltig sichtbar sein und gefunden werden will, kommt im online Marketing an der Suchmaschine Google nicht vorbei. Bei Google nach oben ist das geflügelte Wort. Mit dem neuen Tool Blog extreme kann Google der neue, beste Freund im Unternehmen werden. Die Suchergebnisse werden nach kurzer Zeit im Ranking katapultartig steigen. Das Geheimnis: Content, der Menschen wie Suchmaschinen gleichermaßen anzieht. Im Vordergrund ist der Blog als eine individuelle online-Zeitung mit der Corporate Identity eines Unternehmens und Inhalten, die Kunden tatsächlich interessieren. Im Hintergrund wirkt ein Programm, das alle Inhalte automatisch analysiert, bewertet und vernetzt. Auf diese Weise…